Der Beruf des Lifecoachs hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Viele Menschen suchen nach Begleitung in Lebensfragen – sei es im Job, in Beziehungen oder zur persönlichen Entwicklung. Doch was, wenn man selbst Coach werden will, aber keine formale Ausbildung hat? Ist ein Start trotzdem möglich?
Die kurze Antwort: Ja, aber mit Verantwortung.
1. Was ist überhaupt ein Lifecoach?
Ein Lifecoach begleitet Menschen in privaten oder beruflichen Herausforderungen, ohne Therapie oder Heilbehandlung anzubieten. Er oder sie hilft beim Strukturieren, Reflektieren, Ziele setzen und Blockaden lösen. Es geht also nicht um Diagnosen, sondern um persönliche Entwicklung.
2. Braucht man eine Ausbildung?
Rein rechtlich: Nein. Der Beruf „Lifecoach“ ist in vielen Ländern, auch in der Schweiz und Deutschland, nicht geschützt. Das bedeutet, jede*r darf sich so nennen.
Aber: Verantwortung, Ethik und Qualität sind entscheidend. Menschen vertrauen dir intime Themen an – dafür braucht es mehr als nur gutes Zureden.
3. Wie kann man auch ohne Ausbildung starten?
1. Beginne mit deiner eigenen Geschichte
Viele erfolgreiche Coaches haben aus persönlichen Erfahrungen heraus gestartet. Wenn du z. B. eine Krise gemeistert, dich selbst stark verändert oder eine besondere Stärke entwickelt hast – nutze das als Fundament.
2. Lerne autodidaktisch
Es gibt unzählige Bücher, Podcasts und Onlinekurse (auch kostenlose). Beschäftige dich mit:
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Gesprächsführung
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Coaching-Methoden
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Persönlichkeitspsychologie
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Grenzen zum therapeutischen Bereich
3. Starte mit kostenlosen oder günstigen Coachings
Biete erste Gespräche in deinem Umfeld an. So sammelst du Erfahrung und bekommst Feedback. Wichtig: Sei ehrlich, dass du noch am Anfang stehst.
4. Positioniere dich klar
Finde deine Nische: Beziehungscoaching? Selbstwert? Berufsorientierung? Menschen vertrauen dir eher, wenn du ein konkretes Problem ansprichst.
5. Professioneller Auftritt
Auch ohne Diplom kannst du seriös auftreten:
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Eigene Website mit Foto und Infos zu deiner Motivation
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Klare Sprache (nicht zu viel „Coaching-Blabla“)
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Ehrliche Testimonials statt falscher Titel
4. Was du vermeiden solltest
Therapie ohne Ausbildung
Coaching ist keine Psychotherapie. Menschen mit Depression, Trauma oder anderen Erkrankungen gehören in professionelle Hände.
Hochstapeln
Vermeide erfundene Zertifikate oder übertriebene Versprechen wie „in 7 Tagen zum Traumleben“.
Unklare Angebote
Je konkreter dein Coachingthema, desto eher buchen Menschen dein Angebot.
5. Langfristig denken: Weiterbildung lohnt sich
Auch wenn du ohne Ausbildung starten kannst: Langfristig empfiehlt sich eine fundierte Weiterbildung. Nicht nur für deine Glaubwürdigkeit, sondern auch für dich selbst. Viele Anbieter bieten flexible, praxisnahe Ausbildungen mit Zertifikat an – oft berufsbegleitend.
Fazit
Als Lifecoach ohne formale Ausbildung durchzustarten ist möglich – wenn du ehrlich, verantwortungsvoll und lernbereit bist. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht im Diplom, sondern in Vertrauen, Kompetenz und Herzblut. Wenn du Menschen wirklich helfen willst, kann dein Weg genau jetzt beginnen – auch ohne klassischen Abschluss.
Möchtest du eine Schritt-für-Schritt-Checkliste für deinen Start als Coach?