Der Schritt in die Selbstständigkeit ist aufregend, aber auch mit einer Menge Verantwortung verbunden – vor allem in steuerlicher Hinsicht. Wer ein Unternehmen gründet, sollte von Anfang an die wichtigsten steuerlichen Pflichten kennen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Denn: Fehler im Steuerbereich können nicht nur teuer, sondern auch rechtlich riskant werden.
Hier ein Überblick über die wichtigsten steuerlichen Punkte, die Gründer:innen beachten sollten:
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Rechtsberatung. Alle Angaben sind ohne Gewähr und können sich jederzeit ändern.
1. Die Anmeldung beim Finanzamt
Sobald du deine gewerbliche oder freiberufliche Tätigkeit aufnimmst, musst du dich beim Finanzamt melden. Dazu füllst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus (heute meist online über ELSTER). Hier machst du Angaben zu:
- Art der Tätigkeit (Gewerbe oder freier Beruf)
- Voraussichtlichen Umsätzen und Gewinnen
- Gewünschter Besteuerungsart (z. B. Kleinunternehmerregelung)
- Bankverbindung
- Steuernummer (wird dir neu zugeteilt)
2. Umsatzsteuer – ja oder nein?
Als Unternehmer musst du in der Regel Umsatzsteuer auf deine Leistungen erheben. Es gibt jedoch Ausnahmen:
- Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG):
Wenn dein Umsatz im ersten Jahr unter 22.000 € und im Folgejahr voraussichtlich unter 50.000 € liegt, kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen. Du stellst dann Rechnungen ohne USt, darfst aber auch keine Vorsteuer abziehen.
Tipp: Die Entscheidung für oder gegen die Kleinunternehmerregelung sollte gut überlegt sein – sie hat Vor- und Nachteile, je nach Branche und Kundschaft.
3. Einkommensteuer
Unternehmer zahlen auf ihren Gewinn Einkommensteuer. Der Gewinn ist die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Bei kleineren Unternehmen genügt oft die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), bei größeren Firmen ist eine Bilanzierung erforderlich.
Beachte:
- Je nach Höhe deines Gewinns fällt Einkommensteuer an.
- Du solltest rechtzeitig Rücklagen bilden – die Steuer kommt meist mit Verzögerung, aber sie kommt!
4. Gewerbesteuer
Nur Gewerbetreibende (nicht Freiberufler) zahlen zusätzlich Gewerbesteuer. Der Freibetrag liegt bei 24.500 € Gewinn jährlich. Darüber hinaus hängt die Steuer vom Hebesatz deiner Gemeinde ab.
5. Pflicht zur Buchführung und Belegaufbewahrung
Je nach Rechtsform und Umsatz bist du zur einfachen oder doppelten Buchführung verpflichtet. Wichtig ist:
- Alle Einnahmen und Ausgaben ordentlich dokumentieren
- Belege 10 Jahre aufbewahren
- Rechnungen korrekt ausstellen (mit Steuernummer, USt-Ausweis etc.)
Eine gute Buchhaltung spart am Ende nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
6. Vorauszahlungen und Fristen
Das Finanzamt verlangt oft vierteljährliche Vorauszahlungen auf Einkommensteuer und ggf. Gewerbesteuer. Auch die Umsatzsteuer-Voranmeldung ist monatlich oder vierteljährlich fällig (je nach Höhe der Umsätze).
Achtung: Wer Fristen versäumt, riskiert Säumniszuschläge und Bußgelder.
Fazit: Steuerliche Klarheit von Anfang an
Unternehmer zu werden, bedeutet nicht nur, Ideen zu verwirklichen, sondern auch steuerlich Verantwortung zu übernehmen. Wer sich frühzeitig informiert, einen Steuerberater konsultiert oder passende Tools nutzt, legt den Grundstein für eine gesunde unternehmerische Zukunft.
Tipp zum Schluss:
Hol dir Unterstützung! Ein kurzer Beratungstermin beim Steuerberater oder ein Gründerseminar kann dir viele Stunden Kopfzerbrechen ersparen – und oft bares Geld. Lesetipp: Steuerliche Änderung bei Selbstständigkeit.
Hier ist ein fundierter und leicht verständlicher Beitrag zum Thema „Unternehmer werden – was gibt es steuerlich zu beachten?“, der sich für Blogartikel, Gründerplattformen oder Infobroschüren eignet. Möchtest du diesen Beitrag als Checkliste, Infografik oder Social-Media-Post aufbereitet haben? Sag einfach Bescheid!