Unternehmer Gründer Mehr Mut zur Selbstständigkeit – Darum brauchen wir unter jungen Menschen mehr Gründergeist

Mehr Mut zur Selbstständigkeit – Darum brauchen wir unter jungen Menschen mehr Gründergeist

Wer heute ein Unternehmen gründen möchte, hat in Schleswig-Holstein bessere Voraussetzungen als je zuvor. Zahlreiche Förderprogramme, Beratungsstellen und Netzwerke bieten jungen Menschen Unterstützung, wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen.

Doch trotz dieser Möglichkeiten bleibt der Gründergeist in vielen Hörsälen und Fachbereichen erstaunlich schwach ausgeprägt. Dabei wäre es gerade für die Zukunft des Landes von zentraler Bedeutung, dass mehr junge Köpfe ihre Ideen in eigene Geschäftsmodelle verwandeln.

Schleswig-Holstein als Nährboden für neue Ideen

Das nördlichste Bundesland bietet in vielerlei Hinsicht ein attraktives Umfeld für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Nähe zu Skandinavien, die Küstenlage mit einer wachsenden Tourismuswirtschaft und eine solide Hochschullandschaft bilden ein Fundament, auf dem innovative Geschäftsmodelle entstehen können.

Gerade die maritimen Branchen, die erneuerbaren Energien und die digitale Wirtschaft eröffnen Potenziale, die auf frische Ideen angewiesen sind. Wenn man früh eigene Projekte startet, trägt man dazu bei, dass die Region zukunftsfähig bleibt und sich im Wettbewerb mit anderen Bundesländern behauptet.

Junge Menschen zwischen Sicherheit und Abenteuer

Viele junge Erwachsene zögern, wenn es um den Aufbau eines Unternehmens geht. Die Aussicht auf ein festes Gehalt, eine planbare Karriere und geregelte Arbeitszeiten wirkt verlockend.

Gleichzeitig wird unterschätzt, wie wertvoll die Erfahrungen aus einer eigenen Gründung sein können. Selbst wenn ein Projekt nicht langfristig Bestand hat, vermittelt es Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben unbezahlbar sind: Eigeninitiative, Kreativität, Verantwortung und der Mut, Entscheidungen zu treffen.

Wer schon während des Studiums erste Schritte in die Selbstständigkeit wagt, lernt schneller, wie Märkte funktionieren, wie Kunden gewonnen werden und wie man Rückschläge verarbeitet.

Fehlende Vorbilder bremsen den Gründergeist

Ein Problem in vielen Bildungseinrichtungen ist das Fehlen sichtbarer Beispiele. Während technische Inhalte und fachliches Wissen ausführlich gelehrt werden, bleibt das Thema Unternehmertum oft im Hintergrund. Junge Menschen erfahren selten von Gleichaltrigen, die erfolgreich ein Start-up aufgebaut haben.

Es fehlt an Professoren, Dozenten oder Mentoren, die Gründungserfahrungen in ihre Lehre einbringen. Dadurch entsteht ein Bild, in dem die Selbstständigkeit als riskanter Sonderweg erscheint, anstatt als spannende Option für die eigene Zukunft.

Der richtige Zeitpunkt ist jetzt

Gerade während der Ausbildung oder in den ersten Jahren danach ist die persönliche Situation ideal für Experimente. Viele Verpflichtungen wie Familie, Kreditverpflichtungen oder hohe Lebenshaltungskosten spielen noch keine so große Rolle.

Wer in dieser Phase Mut beweist, hat die Chance, innovative Ideen ohne großen finanziellen Druck auszuprobieren. Damit wird Unternehmertum weniger zur Bedrohung als vielmehr zur Möglichkeit, die eigene Leidenschaft in etwas Greifbares zu verwandeln.

Ein hilfreiches Instrument, um den Einstieg zu erleichtern, ist das E-Book Gründen im Studium. Dort finden junge Menschen praxisnahe Tipps, Checklisten und Informationen, die den Weg in die Selbstständigkeit strukturieren. Solche Ressourcen können den entscheidenden Impuls geben, um aus einer guten Idee ein tragfähiges Projekt zu entwickeln.

Regionale Netzwerke nutzen

In Schleswig-Holstein haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Gründerzentren etabliert, die jungen Menschen Räume, Beratung und Kontakte anbieten. Ob in Kiel, Lübeck oder Flensburg – überall entstehen Orte, an denen innovative Projekte auf Partner aus der Wirtschaft treffen.

Wer den Mut aufbringt, dort aktiv zu werden, profitiert nicht nur von Coaching und Mentoring, sondern auch von einem Umfeld, das Unternehmertum wertschätzt. Netzwerke wie diese schaffen eine Kultur, in der neue Ideen mehr Anerkennung finden und Hürden leichter überwunden werden können. Spannend: Warum hat Unternehmertum in Deutschland so ein schlechtes Ansehen?

Selbstständigkeit als Motor für die Gesellschaft

Wenn junge Menschen Unternehmen aufbauen, hat das Auswirkungen weit über die einzelne Karriere hinaus. Neue Arbeitsplätze entstehen, die regionale Wirtschaft wird vielfältiger und die Innovationskraft wächst. Zudem können Start-ups Themen aufgreifen, die von etablierten Firmen bislang vernachlässigt wurden – wie zum Beispiel nachhaltige Dienstleistungen, digitale Lösungen oder soziale Projekte.

Mut statt Zweifel

Natürlich ist die Gründung eines Unternehmens mit Unsicherheiten verbunden. Doch die Alternative, auf Sicherheit zu setzen und Chancen ungenutzt verstreichen zu lassen, schwächt langfristig sowohl die persönliche Entwicklung als auch die regionale Wirtschaft.

Es ist daher entscheidend, jungen Menschen schon früh den Wert der Selbstständigkeit aufzuzeigen. Mut zu haben bedeutet nicht, blind Risiken einzugehen, sondern mit guter Vorbereitung und klarem Konzept neue Wege zu beschreiten.

Ausblick

Schleswig-Holstein hat das Potenzial, ein Bundesland der Gründer zu werden. Dafür braucht es mehr junge Menschen, die bereit sind, eigene Ideen in die Tat umzusetzen.

Wer den Schritt wagt, kann nicht nur die eigene Zukunft gestalten, sondern auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärke der Region leisten. Es liegt an Hochschulen, Politik und Gesellschaft, diesen Mut zu fördern.