Wie entsteht der Kurs bei einer Kryptowährung? – Einfach erklärt

Der Kurs einer Kryptowährung – also zum Beispiel von Bitcoin, Ethereum oder Solana – schwankt ständig. Doch wie genau entsteht dieser Preis eigentlich? Anders als bei klassischen Währungen, die oft durch Zentralbanken beeinflusst werden, funktioniert das bei Kryptowährungen auf dezentrale und marktwirtschaftliche Weise.

Hier erklären wir dir Schritt für Schritt, wie sich der Kurs einer Kryptowährung bildet:

Disclaimer: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Anlageberatung. Berücksichtigen Sie, dass die Investition in Finanzmärkte und Kryptowährungen auch mit Risiken verbunden ist! Alle Angaben im Artikel sind ohne Gewähr und können sich jederzeit ändern.


1. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis

Wie bei jedem freien Markt gilt auch bei Kryptowährungen das einfache Prinzip:

Je höher die Nachfrage und je geringer das Angebot, desto höher steigt der Preis – und umgekehrt.

Wenn also viele Menschen Bitcoin kaufen wollen (z. B. weil sie an einen Kursanstieg glauben), aber nur wenige verkaufen möchten, steigt der Preis automatisch. Umgekehrt fällt der Kurs, wenn mehr Leute verkaufen als kaufen wollen.


2. Der Preis wird auf Börsen in Echtzeit ermittelt

Der Kurs, den du online siehst, ist kein „fixer“ Wert, sondern ergibt sich in Echtzeit durch Kauf- und Verkaufsangebote auf sogenannten Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase, Kraken oder Bitpanda.

Beispiel:

  • Eine Person bietet 1 Bitcoin zum Verkauf für 60.000 €
  • Eine andere Person ist bereit, 60.000 € dafür zu zahlen
    Sobald diese beiden aufeinandertreffen, kommt der Handel zustande – das ist der aktuelle Kurs.

3. Unterschiedliche Kurse je nach Börse möglich

Da Kryptowährungen nicht an eine zentrale Institution gebunden sind, kann es kleine Preisunterschiede zwischen verschiedenen Börsen geben. Diese sogenannten Arbitrage-Unterschiede entstehen durch Zeitverzögerung, Liquidität oder regionale Nachfrageunterschiede.


4. Emotionen und Nachrichten beeinflussen die Nachfrage

Der Kryptomarkt ist besonders sensibel. Kursbewegungen werden oft durch:

  • Medienberichte und Tweets (z. B. von Elon Musk)
  • Regulierungsmaßnahmen oder politische Entscheidungen
  • Technologische Entwicklungen (z. B. Ethereum-Updates)
  • Gerüchte, Hypes oder Panikverkäufe

ausgelöst. Diese emotionalen Reaktionen wirken sich direkt auf die Nachfrage – und damit auf den Kurs – aus.


5. Marktkapitalisierung und Umlaufmenge

Nicht jede Kryptowährung funktioniert gleich. Manche haben eine begrenzte maximale Menge (z. B. Bitcoin mit 21 Mio. Coins), andere sind inflationär (es werden laufend neue Coins erzeugt). Diese Faktoren beeinflussen ebenfalls den Preis langfristig – je knapper und begehrter ein Coin ist, desto höher kann sein Kurs steigen.


6. Große Investoren („Wale“) können Kurse bewegen

Einzelne große Marktteilnehmer, sogenannte Krypto-Wale, halten riesige Mengen an Coins. Wenn sie viel kaufen oder verkaufen, kann das zu plötzlichen Kursschwankungen führen – einfach, weil sie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage massiv beeinflussen.


Fazit

Der Kurs einer Kryptowährung entsteht nicht willkürlich, sondern durch die ständige Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage – in Echtzeit, dezentral und weltweit. Wer den Markt verstehen will, sollte nicht nur auf Zahlen schauen, sondern auch auf Emotionen, Nachrichten und Technologieentwicklungen achten.

Denn im Krypto-Space gilt: Der Preis ist immer das Ergebnis kollektiver Entscheidungen – und oft auch kollektiver Gefühle.