Verlorene Bitcoins: Geschichten von Millionen, die für immer weg sind

Die Geschichte von Bitcoin ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte, sondern auch voller Tragödien und kurioser Ereignisse. Viele frühe Nutzer, die damals nur mit Bitcoin experimentierten, haben ihre Coins verloren – oft, ohne zu ahnen, dass sie einmal Millionen wert sein würden. Heute liegen diese verlorenen Bitcoins in digitalen Wallets, auf alten Festplatten oder sogar im digitalen Nirwana, und sie sind praktisch unzugänglich. Hier sind einige der faszinierendsten Geschichten über verlorene Bitcoins.

Disclaimer: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Anlageberatung. Berücksichtigen Sie, dass die Investition in Finanzmärkte und Kryptowährungen auch mit Risiken verbunden ist!


1. Die legendäre Festplatte von James Howells

Eine der bekanntesten Geschichten über verlorene Bitcoins ist die von James Howells, einem IT-Spezialisten aus Wales.

2013 hatte Howells eine alte Festplatte entsorgt, ohne daran zu denken, dass sie den privaten Schlüssel zu 8.000 Bitcoins enthielt. Damals war Bitcoin noch relativ wenig wert, aber heute entspricht diese Menge einem Vermögen von über 240 Millionen US-Dollar.

Die Festplatte liegt auf einer riesigen Müllhalde in Newport, Wales. Howells hat seitdem mehrmals versucht, die Stadtverwaltung davon zu überzeugen, eine Suche zu starten – bisher ohne Erfolg. Diese Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie leicht es war (und ist), Bitcoin für immer zu verlieren, wenn man nicht gut auf die privaten Schlüssel aufpasst.


2. Stefan Thomas und der verschlüsselte USB-Stick

Der Programmierer Stefan Thomas aus Deutschland machte Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass er den Zugang zu einem digitalen Wallet mit 7.002 Bitcoins verloren hatte. Der private Schlüssel befand sich auf einem speziellen USB-Stick namens IronKey, der nach zehn falschen Passworteingaben für immer gesperrt wird.

Thomas hat bereits acht Versuche unternommen, das Passwort zu knacken, und jedes Mal versagt. Heute liegt der Stick, der mehr als 200 Millionen US-Dollar wert ist, unberührt in einer Schublade. Thomas sagt, dass er die Situation akzeptiert hat – doch für viele bleibt die Vorstellung, solch ein Vermögen zu verlieren, eine tragikomische Geschichte.


3. Der Entwickler, der 20 Millionen Dollar verlor – durch Formatierung

Ein anderer früher Bitcoin-Nutzer, ein Softwareentwickler, berichtete auf Reddit, dass er 2010 etwa 1.000 Bitcoin besaß. Damals hatte Bitcoin kaum Wert, und er nutzte die Kryptowährung eher als Experiment.

Eines Tages beschloss er, seinen alten Laptop neu zu formatieren – ohne daran zu denken, dass der private Schlüssel zu seiner Bitcoin-Wallet darauf gespeichert war. Später, als Bitcoin 2017 einen Wert von fast 20.000 Dollar pro Coin erreichte, wurde ihm klar, dass er rund 20 Millionen Dollar verloren hatte.


4. Vergessene Wallets aus der Anfangszeit

Viele Bitcoin-Geschichten drehen sich um Menschen, die Bitcoin in den frühen Tagen der Kryptowährung gesammelt haben, nur um später den Zugang zu verlieren.

  • Ein Nutzer berichtete, dass er 2010 eine Wallet-App auf seinem Computer installiert hatte, die ihm 50 Bitcoin als Belohnung gab. Jahre später wollte er die Wallet wiederfinden – doch das Programm war längst nicht mehr verfügbar, und die Daten waren verloren.
  • Ein anderer Nutzer erzählte, dass er 2009 einige Tausend Bitcoin durch Mining generierte, sie aber „als Spielerei“ betrachtete und die Wallet einfach vergaß.

Diese Geschichten sind keine Einzelfälle: Schätzungen zufolge sind bis zu 20 % aller Bitcoin (das entspricht etwa 3,8 Millionen Coins) für immer verloren.


5. Die kuriosen Suchaktionen nach verlorenen Bitcoins

Einige Menschen haben enorme Anstrengungen unternommen, um ihre verlorenen Bitcoins zurückzubekommen:

  • Müllhalden durchforsten: Neben James Howells gab es auch andere, die ganze Müllhalden nach alten Festplatten absuchten. In einem Fall wurde eine Festplatte gefunden – aber sie war so beschädigt, dass der Schlüssel nicht wiederhergestellt werden konnte.
  • Datenrettungsexperten engagieren: Viele Nutzer haben Tausende von Dollar ausgegeben, um Datenrettungsexperten zu beauftragen, ihre alten Computer oder Festplatten wiederherzustellen. In manchen Fällen hatten sie Erfolg – in anderen waren die Daten unwiederbringlich verloren.

Warum gehen Bitcoins verloren?

Die Hauptursache für verlorene Bitcoins ist die fehlende Möglichkeit, den Zugang wiederherzustellen, wenn der private Schlüssel verloren geht. Anders als bei traditionellen Bankkonten gibt es bei Bitcoin keinen Kundensupport, der helfen könnte, den Zugang wiederherzustellen. Einige der häufigsten Gründe für verlorene Bitcoins sind:

  1. Verlorene Festplatten oder USB-Sticks: Viele frühe Nutzer speicherten ihre Wallets auf Hardware, die später entsorgt oder verloren ging.
  2. Vergessene Passwörter: Ohne das richtige Passwort sind Wallets unzugänglich – und viele Nutzer unterschätzten früher die Bedeutung der sicheren Aufbewahrung.
  3. Defekte Hardware: Festplatten und Speichergeräte, auf denen private Schlüssel gespeichert wurden, können beschädigt oder unlesbar werden.
  4. Veraltete Software: Manche Wallet-Programme aus der Anfangszeit sind heute nicht mehr kompatibel oder verfügbar.

Die Lehren aus diesen Geschichten

Die verlorenen Bitcoins zeigen, wie wichtig es ist, private Schlüssel sicher aufzubewahren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen:

  • Backup erstellen: Speichere Wallet-Informationen an mehreren sicheren Orten.
  • Hardware Wallets verwenden: Moderne Hardware-Wallets wie Ledger oder Trezor bieten zusätzliche Sicherheit.
  • Nicht vergessen, wie wichtig der Schlüssel ist: Ohne den privaten Schlüssel sind Bitcoins für immer verloren.

Fazit

Die Geschichten von verlorenen Bitcoins sind tragisch, aber auch lehrreich. Sie zeigen, wie eng Glück und Unglück in der Welt der Kryptowährungen beieinanderliegen. Während einige Nutzer durch Bitcoin zu Millionären wurden, hat es andere enorme Summen gekostet, weil sie den Zugang zu ihren Wallets verloren haben.

Am Ende sind diese Geschichten nicht nur Anekdoten, sondern eine Mahnung, bei Kryptowährungen stets sorgfältig mit den eigenen Daten umzugehen. Denn eines ist klar: Im Kryptobereich gibt es keine zweite Chance, wenn der private Schlüssel weg ist.