Das Steuersystem der Schweiz – einfach erklärt

Das Schweizer Steuersystem gilt als komplex, aber auch als fair und bürgernah. In der Schweiz zahlt jede*r Steuern – aber wie viel und an wen, das hängt stark vom Wohnort ab. Hier kommt ein einfacher Überblick.


1. Drei Ebenen der Besteuerung

In der Schweiz erhebt man Steuern auf drei Ebenen:

  • Bund (z. B. direkte Bundessteuer)

  • Kanton (26 verschiedene Kantone, jeder mit eigenem Steuergesetz)

  • Gemeinde (z. B. Kirchgemeinden oder politische Gemeinden)

Das bedeutet: Die Steuerhöhe unterscheidet sich je nach Wohnort deutlich. Deshalb ist es für viele Schweizer*innen ein Thema, in einer steuerlich „günstigen“ Gemeinde zu wohnen.


2. Welche Steuern gibt es für Privatpersonen?

Einkommenssteuer

  • Auf Einkommen aus Arbeit, Renten, Zinsen etc.

  • Gilt auf allen drei Ebenen (Bund, Kanton, Gemeinde)

  • Progressiv: Wer mehr verdient, zahlt prozentual mehr

Vermögenssteuer

  • Nur auf kantonaler und kommunaler Ebene

  • Auf gespartes Geld, Immobilien, Aktien usw.

  • Gilt jährlich – auch für Rentner:innen und Studierende mit Erspartem

Mehrwertsteuer (MWST)

  • Indirekte Steuer auf Konsumgüter und Dienstleistungen

  • Aktuell: 7.7 % Normalsatz

  • Geringerer Satz z. B. für Lebensmittel (2.6 %) und Medizin (0 %)

Quellensteuer

  • Für ausländische Arbeitnehmende ohne C-Bewilligung

  • Wird direkt vom Lohn abgezogen


3. Steuererklärung: Einmal pro Jahr

Alle Schweizer Bürgerinnen und viele Ausländerinnen mit Wohnsitz müssen jährlich eine Steuererklärung abgeben. Dort wird das Einkommen, das Vermögen sowie bestimmte Ausgaben (z. B. Krankenkassenprämien, Fahrkosten) angegeben. Daraus ergibt sich die Steuerrechnung.


4. Steuerwettbewerb und Unterschiede

Ein Grund, warum es so viele Unterschiede gibt: Die Kantone und Gemeinden stehen im Steuerwettbewerb. Das heisst, sie legen ihre Steuersätze selbst fest. Beispiel: In Zug oder Schwyz zahlt man oft deutlich weniger Steuern als in Neuchâtel oder Genf.


Fazit

Das Schweizer Steuersystem basiert auf föderaler Eigenverantwortung. Es ist fair aufgebaut, aber regional sehr unterschiedlich. Wer in der Schweiz lebt oder arbeiten will, sollte sich deshalb früh über die steuerlichen Bedingungen am Wohnort informieren – denn sie haben direkten Einfluss auf das verfügbare Einkommen.


Möchtest du, dass ich den Beitrag auch als Infografik oder in einer kinderfreundlichen Version formuliere?